5 Jahre China – Hat sich das gelohnt?

Genau vor einem Jahr war mein China-Abenteuer zu Ende. Zeit zurück zu blicken und mich zu fragen: Was ist geblieben und hat sich die Zeit in China gelohnt? Letztere Frage kam mir tatsächlich schon die letzten Jahre öftersmal in den Sinn und ich musste sie mir dann auch immer wieder aufs Neue beantworten…

Alles im Leben hat seinen Preis!

In den beiden Wochen im Sommer, die ich während meiner Chinazeit immer in Deutschland war, bekam ich oft von meinen Freunden zu hören: „Boah Christoph, du hast so ein tolles Leben, was du alles siehst und erlebst. Beneidenswert!“.

Ich dachte die letzten Jahre: „Du bist dafür verheiratet und hast Familie, das ist auch schön und scheint mir nicht vergönnt zu sein, so weit weg von der Heimat. Vielleicht habe ich meine besten Jahre in China verplempert?“

Das Gras beim Nachbar ist eben immer grüner als bei sich im Garten.  Doch wenn man nur auf die Dinge achtet, die man nicht hat, kann das einen runter ziehen. Deshalb mache ich mir immer wieder bewusst, wie dankbar ich sein kann, was ich alles erleben durfte und akzeptiere auch den eventuellen ‚Preis‘ dafür. Toll wenn man das in einem Blog dokumentiert hat 😛

Man kann das Rad sowieso nicht zurückdrehen, deshalb sei froh was du hast!

Gewonnen habe ich durch die Zeit im Ausland allerhand. Neben den tollen Reiseerlebnissen, von denen ich euch in diesem Blog erzählt habe, vorallem einen neuen Blick auf mich, uns Deutsche und mein Heimatland.

„The germans always complain.“ Die Deutschen beschweren sich immer, wurde mir am Anfang meiner Chinazeit von einem Kollegen gesagt. Ich stritt es ab. Aber dann hört man das ebenso von Menschen anderer Nationalitäten immer und immer wieder, beginnt doch mal die eigenen Landsleute zu beobachten und stellt fest: Wir sind wohl tatsächlich die Weltmeister im beschweren und da nahm ich mich nicht aus.

Diese Erkenntnis lässt einen aber an sich arbeiten, um in machen Dingen ‚lockerer‘ zu werden. Denn das Leben macht einfach mehr Spaß, wenn man sich mehr auf die positiven Dinge konzentriert und auch mal Dinge wagt und nicht nur die negativen Dinge sieht und sich dadurch den Chancen verschließt.

Jedes Land hat seine guten uns schlechten Seiten, das ist in China so und auch in Deutschland, aber das ist ok, denn das perfekte Land gibt es nirgendwo. Mit kleinen Dingen kann man selbst die Welt ein kleines Stückchen besser machen, jeden Tag. Sich nur zu beschweren, aber nichts dafür tun zu wollen, bringt keinen weiter.

Ich bin sehr dankbar, diese ‚zweite Brille‘ bekommen zu haben, was mich wesendlich gelassener, verständnissvoller und dankbarer gemacht hat

Ja, die Zeit im Ausland hat sich definitv gelohnt, da ich menschlich daran gewachsen bin, zumindest habe ich dieses Gefühl. 😉

Und nun freue ich mich auf alles Weitere, was das Leben für mich bereit hält. 🙂

Das wird wohl mein letzter Blogeintrag hier sein. Ich bedanke mich sehr herzlich, dass ihr als Leser Teil dieses Blogs geworden seid und für eure Kommentare.

Bleibt offen für Neues, verständnisvoll, neugierig und dankbar und machts gut!

Euer Christoph

6 Kommentare zu „5 Jahre China – Hat sich das gelohnt?“

  1. Lieber Christoph, das kann doch nicht alles gewesen sein! Wenn du nicht über China schreibst, dann doch über deine nächten Abenteuer! Ich kann im moment nicht so viel, Später mehr, LG ulrike

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    1. Liebe Ulrike,
      doch, ich denke das wars. 🙂
      Dieser Blog war als Dokumentation meiner Jahre in China gedacht und für Interessierte, die wissen woll(t)en, was ich dort so gemacht habe.
      Meine Jahre in China sind um und meine Geschichten dazu sind erzählt.
      Ich denke es war so eine runde Sache und ein Auströpfeln soll es nicht werden.

      Schön, dass du mit dabei warst und bis hoffentlich dieses Jahr mal in Hamburg.

      Viele Grüße sendet dir
      Christoph

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  2. Lieber Christoph, ich finde deine Einstellung toll und nachdenkenswert. Es ist richtig, wir schielen immerzu auf Dinge, die wir in diesem Augenblick nicht haben. Und selbst wenn wir an und für sich nichts vermissen, so fragen wir uns trotzdem: was wäre, wenn. Man kann nicht an zwei Fronten spielen, wenn man sich für etwas entscheidet, dann hat das seine Gründe – und seine Vorteile.

    Wie du willst deinen Blog einstampfen? Im ernst? Ich habe ihn doch vor kurzem erst entdeckt… Ulrike hat Recht, es gibt doch sicher auch jetzt noch Dinge, über die du schreiben kannst. Wandern auf deutschen Pfaden. Juhu, der erste Chinese hat wieder geöffnet. Oder du gibst nach und nach dein China-Wissen preis. Ich bin sicher, dass in deinem Kopf nach all den Erfahrungen noch ganz viel schlummert 😉

    Liebe Grüße
    Kasia

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    1. Liebe Kasia,

      ja, genau: Das beste aus allen Welten wird man nie bekommen und das Leben ist immer in irgendeiner Form ein Kompromiss (was auch vollkommen ok ist, wenn man sich dessen bewusst ist). 🙂

      Dieser Blog hat, wie ich auch schon Ulrike geschrieben habe, seinen Zweck erfüllt und hat meiner Meinung einen runden Abschluß gefunden. Natürlich könnte ich noch zu weiteren fast 30 Ländern, die ich zuvor bereist habe, etwas schreiben. Aber ich denke, das passt nicht zur Aufmachung und Intension meines Blogs, wie er ist und bleiben soll.

      Schön, dass du über meinen Blog gestolpert bist und dir weiterhin viel Spaß beim bloggen. Ich schaue gelegentlich bei dir rein, um zu sehen, was du/ihr so treibt.

      Viele Grüße sendet dir
      Christoph

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  3. Lieber Christoph,

    danke für Deinen blog, der immer wieder ein hilfreiches „Nachschlagewerk“ für uns ist um ein neues Reiseziel zu finden.
    Wir sitzen übrigens grade im Taxi in Tianjin und werden die nächsten Tage zum östlichen Ende der Mauer – 恐龙头 – fahren , dank deines blogs. Schade das es nun nicht mit weiteren Abenteuern weitergeht – aber das ist deine Entscheidung, und gut so.

    PS: Eigentlich sollten wir grade in Xinjiang sein – die covid policy ist dafür aber leider zu „volatil“

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    1. Hi Ralph, freut mich zu lesen, dass meine Touren doch animieren. 🙂 Viel Spaß euch beim Reisen und vielleicht klappt es noch irgendwann mit Xinjiang.
      Liebe Grüße an Caro, Maximo und dich.

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